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use call3_check_string on all invocations of external handlers in expand-file-name
author Ben Wing <ben@xemacs.org>
date Sat, 26 Dec 2009 21:04:32 -0600
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Du betrachtest das XEmacs Tutorial.  Copyrights siehe Ende des Dokuments.

Emacs-Befehle verwenden generell entweder die CONTROL- (manchmal mit
CTRL oder CTL beschriftet, auf deutschen Tastaturen auch oft mit STRG)
oder die META-Taste.  "META" ist ein traditioneller Emacs-Begriff; auf
den meisten Tastaturen ist die Taste mit "Alt" beschriftet.  (Auf
einer Sun Tastatur ist die META-Taste mit einer Raute gekennzeichnet
und hat nichts mit der Alt-Taste zu tun, die es auch gibt.)  Auf
manchen TTY's gibt es keine META-Taste; verwende in diesem Fall die
ESC-Taste.  Statt jedesmal META oder CONTROL auszuschreiben, wenn wir
wollen daß Du die Taste drückst, verwenden wir folgende Abkürzungen:

C-<chr>	bedeutet: Halte die CONTROL-Taste während der Betätigung der
	<chr>-Taste gedrückt.  Also bedeutet C-f: Halte die CONTROL
	Taste, während Du den Buchstaben f drückst.
M-<chr>	bedeutet: Halte die META-Taste (d.h. Alt) während der Betätigung der
	<chr>-Taste gedrückt.  (Für Sun Tastaturen und TTY's siehe oben.)

Wichtig: Tippe C-x C-c, um die Emacs-Sitzung zu beenden (zwei
Zeichen).

Um auf die nächste Seite zu gelangen, tippe <Next> (oft auch PgDn).
Verwende C-v auf TTY's welche diese Taste nicht aufweisen.  (Halte die
CONTROL-Taste während der Betätigung der v-Taste gedrückt.)

Um auf die vorhergehende Seite zu gelangen, tippe <Prior> (oft auch
PgUp).  Verwende M-v auf TTY's welche diese Taste nicht aufweisen.
(Erinnere Dich: dies bedeutet META + v; gibt es keine funktionierende
META- oder Alt-Taste, tippe zuerst ESC, und danach v.)

Die ">>" am linken Seitenrand deuten auf Anweisungen, die
Du probieren solltest.  Zum Beispiel:

>>  Probiere nun einige male <Next> und dann <Prior>. (Auf TTY's
    versuche C-v und M-v.)

Bitte beachte die Überlappung von zwei Zeilen wenn Du vorwärts
blätterst; dies erlaubt es, den Text fließend weiter zu lesen.

Im Allgemeinen hat jeder "cursor key" (Mit Pfeilen und Ähnlichem
beschriftete Tasten, rechts unten auf der Tastatur) eine entsprechende
Zuordnung einer Kombination von alphanumerischen Tasten mit CONTROL
und/oder META, um TTY-Benutzern die Verwendung von XEmacs zu
ermöglichen.

(Tatsächlich war früher diese ältere Methode die einzig verfügbare,
und man findet auch heute noch häufig Empfehlungen dieser
Tastern-Sequenzen.  Wir empfehlen diese alten Tasten-Zuordnungen
nicht, weil die Cursor-Tasten einfacher zu behalten und üblicherweise
angenehmer zu verwenden sind.  Es ist jedoch nützlich diese älteren
Tasten-Zuordnungen zu kennen, entweder wenn man jemals ein TTY
benutzt, oder einfach um zu verstehen, wenn auf diese Bezug genommen
wird.  Von nun an werden wir diese TTY Tasten-Zuordnungen in Klammern
gesetzt erwähnen, und erwarten von TTY Benutzern, daß sie diese
verwenden, wann immer wir Cursor-Tasten erwähnen.)

Du magst Dich fragen: "Was ist ein TTY?"  Ein TTY (oder TeleTYpe) ist
eine reine Text-Verbindung wie man sie z.B. beim Einloggen in ein
System über telnet erhält.  Bis vor etwa 20 Jahren waren solche reinen
Text-Verbindungen alles was zum kommunizieren mit einem Computer,
üblicherweise über ein Terminal (eine Kombination aus Tastatur und
Schwarz-Weiß Bildschirm) welches direkt am Computer angeschlossen war,
zur Verfügung stand.  Heutzutage werden solche speziellen TTY's
zunehmend seltener und viele treffen sie nur bei der Verwendung von
telnet an.  Emacs geht auf diese Zeiten zurück und trägt noch an
dieser Last, aber die Dinge haben sich seither stark verbessert.  Du
verwendest XEmacs jetzt vermutlich unter MS Windows oder X Windows,
die zusammenfassend als "window system" bezeichnet werden.


* ZUSAMMENFASSUNG
-----------------

Die folgenden Befehle sind nützlich um Text seitenweise zu betrachten:

	<Next>	 Eine Seite vorwärts blättern (C-v auf TTYs)
	<Prior>	 Eine Seite zurück blättern (M-v auf TTYs)
	 C-l	 Bewege den Fensterinhalt um den Textzeiger in die
		 Mitte des Fensters und baue den Rahmen neu auf.
		 (Dies ist CONTROL-<klein L>, nicht CONTROL-1.)

>> Finde den Textzeiger und merke Dir den Text der ihm nahe ist.
   Nun tippe C-l.
   Finde den Textzeiger abermals und achte darauf daß er sich,
   relativ zum Text, nicht bewegt hat.


* BEGRIFFSERKLÄRUNG
-------------------

Alle Aspekte von Computern haben ihre entsprechende Begriffe und bis
man diese meistert können die Dinge überwältigend erscheinen.  Noch
dazu hat XEmacs seine eigenen Begriffe, einige davon sind natürlich
Begriffe für spezielle Konzepte von XEmacs.  Einige XEmacs-Begriffe
sind aber einfach abweichende Bezeichnungen für übliche Objekte und
Konzepte.  (Dies rührt daher, daß XEmacs vor langer Zeit entstand, als
viele Dinge die sich standardmäßig in heutigen Computern finden noch
nicht existierten, solche die existierten hatten andere Namen.)

Um die Dinge für Dich einfacher zu machen sind die allgemeinsten
XEmacs-Bezeichnungen, die in diesem Tutorial verwenden werden, hier
definiert, obwohl einige bereits weiter oben erklärt und andere weiter
unten ausführlich besprochen werden.  So weißt Du, wenn Du auf einen
unbekannten Begriff stößt, genau wo Du die Erklärung finden kannst.
Mache Dir keine Sorgen wenn Du nicht alle Ausdrücke verstehst; wenn Du
dieses Tutorial weiterliest werden früher oder später alle
Bezeichnungen im Einzelnen erklärt.

Begriff		Erklärung
--------------------------
C-		Eine Tastenkombination welche die CONTROL Taste
		einschließt.  C-k wird manchmal mit CONTROL + k oder
		(nicht in XEmacs) ^K angezeigt, und bedeutet die
		CONTROL Taste zu halten während man die k anschlägt.
Info    	Der Name der XEmacs Online-Dokumentation, erreichbar
		mit C-h i.
M-		Eine Tastenkombination mit der META Taste.  See META.
META            Ein abstrakter Name für eine bestimmte Zusatz-Taste,
                die je nach Tastatur verschiedenen Tasten entspricht.
                Auf den meisten Tastaturen META die Alt Taste, aber
                auf Sun Tastaturen ist's eine mit einer Raute
                beschriftete Taste, und *NICHT* die Alt Taste, die
                dort auch existiert.  META kann auch mit dem Drücken
                von ESC vor der anderen Taste ersetzt werden, das sind
                in der Realität aber einfach zwei verschiedene Tasten,
                nicht eine Taste mit Zusatz-Taste: Willst Du M-f M-f
                tippen kannst Du normalerweise (z.B.) Alt gedrückt
                halten, f zweimal drücken, dann Alt wieder loslassen.
                Verwendest Du aber ESC als META mußt Du ESC f ESC f
                tippen.
TTY             Eine reine Textverbindung zu einem Computer, wie etwa
                mit telnet.  Siehe das vorhergehende Kapitel für mehr
                Erklärung.
Bindung         Der Befehl welcher zu einer bestimmten Tastensequenz
                gebunden ist; Du kannst die Bindung ("binding") mit
                C-h k herausfinden und wie der Befehl funktioniert; es
                ist auch möglich die Bindung von Tastensequenzen zu
                ändern, wird aber in diesem Tutorial nicht besprochen.
Buffer          Ein Speicherblock der Text enthält, etwa den Text
                einer Datei, E-mail Nachricht, Liste der Dateien in
                einem Verzeichnis, u.s.w..  Alle sichtbaren Fenster
                zeigen immer Text irgendeines Buffers ("buffer") und
                mehr als ein Fenster kann den selben Buffer anzeigen.
                In diesem Fall hat jeder Buffer sinen eigenen Wert für
                Punkt ("point") (siehe Erklärung).
Textzeiger	Ein Block oder Balken ("cursor") der die derzeitige
		Einfügstelle im Text anzeigt.
Textzeiger-Tasten
                Jede der Tasten, die den Textzeiger bewegen ("cursor
                key"), wie etwa die Pfeil-Tasten, <Next> und <Prior>
                (oft auch mit PgUp und PgDn beschriftet), <Home> und
                <End>, u.s.w..  Üblicherweise abgesetzt auf der
                rechten Seite der Tastatur, oft grau gefärbt.
Echobereich     Ein einzeiliger Bereich ("echo area") am unteren Ende
                des Rahmens wo Meldungen ausgegeben werden.  Er teilt
                sich den Platz mit dem Minibuffer, was funktioniert
                weil der Minibuffer meist nicht, und wenn nur für
                kurze Zeit, aktiv ist.  (Sogar dann, wenn eine Meldung
                angezeigt werden muß verschwindet der Minibuffer kurz,
                die Meldung wird angezeigt, dann kehr nach einigen
                Sekunden der Minibuffer zurück.)
Rahmen          Was auf einem Window-System standardmäßig "Fenster"
                genannt wird.  TTYs haben nur einen sichtbaren Rahmen
                ("frame"), aber es ist möglich andere zu öffnen und
                zwischen diesen umzuschalten (wie wenn man auf einem
                Window-System alle Fenster maximiert übereinander legt
                sodaß man jeweils nur eines sehen kann).
Inkrementelle Suche
		Schrittweise oder Inkrementelle Suche ("isearch").
		Eine Emacs Erfindung und besonders effiziente Art des
		Suchens.  Nach jedem getippten Buchstaben springt
		XEmacs sofort zur nächsten Übereinstimmung.  So
		verhindert man, mehr zu tippen als nötig, um das
		Gesuchte zu finden.
Tasten-Sequenz  Die Sequenz von einer oder mehr Tasten, die zusammen
        	einen Befehl ergeben.  C-x C-f, C-x 5 0, C-l, und
        	<Next> sind alles Tasten-Sequenzen ("key sequence").
        	Siehe auch Bindung ("binding").
Tastenkombination
        	Eine Kombination ("keystroke") von Tasten und
        	Modifikation-Tasten (z.B. CONTROL, SHIFT,
		META).
Entfernen	Standardmäßig bekannt als Ausschneiden ("cut").
		Entferne ("kill") Text und merke ihn, so daß er später
		zurückgeholt ("yanked") (standardmäßig, eingefügt,
		"pasted") werden kann.  Mehrfaches Entfernen "kills"
		werden gemerkt, nicht nur das latzte, und kann mit M-y
		erreicht werden.  Entfernen wird manchmal auch
		allgemein für das beseitigen von anderen Dingen als
		Text verwendet, z.B. Buffer, Werkzeugbalkeneinträge
		("toolbar items"), Lokale Variablen, Unterprozesse,
		Abkürzungen, oder für den XEmacs Prozess selbst.
Minibuffer      Ein kleiner Buffer (gewöhnlich eine Zeile, kann aber
                bei Bedarf vergrößert werden) am Fuß des Rahmens, wird
                verwendet wenn Befehle Eingaben wie etwa Dateinamen
                benötigen.
Moduszeile     	Eine Zustandsanzeigezeile ("modeline"), nahe dem Fuße
        	eines Fensters, die den Dateinamen der bearbeiteten
        	Datei, den derzeitigen Modus, die Zeilennummer,
        	u.s.w. anzeigt. (Wenn Du den Rahmen in zwei Fenster
        	teilst, bekommst Du zu Zustandsanzeigezeilen.)
Punkt		Die Stelle ("point") an der sich der Textzeiger
		befindet.  (Fachlich richtig befindet sich der
		Textzeiger *ZWISCHEN* zwei Buchstaben, nicht auf einem
		Buchstaben.)
Präfix Argument Zusatzinformation die vor einem Befehl getippt wird,
                die das Verhalten des Befehls ändert.  Präfix
                Argumente ("prefix argument") kommen in zwei Varianten
                vor: Numerische Argumente, die eine Wiederholungszahl,
                eine Zielzeile u.s.w. angeben, werden mittels META in
                Verbindung mit einer Zahl vor dem Befehl eingegeben;
                Kennzeichnungs-Argumente, die einfache Ja/Nein Angaben
                sind (z.B. setze den Punkt and den Anfang des
                Eingefügten Textes, statt and sein Ende) werden mit
                C-u vor dem Befehl eingegeben.
Rekursives Bearbeiten
                Dies wird während der Ausführung eines langwierigen
                Befehls (z.B. Suchen und Ersetzen) verwendet, wenn man
                verübergehend irgendwelchen Text bearbeiten will
                ("recursive edit").  Angezeigt durch eckige Klammern
                um den Modus-Namen.  Es ist unwahrscheinlich, daß Du
                dies viel verwenden wirst, wenn überhaupt, aber es ist
                gut zu wissen wie man aussteigt, falls man
                versehentlich in diesen Zustand gerät: tippe ESC ESC.
Bildschirm      Die Gesamtheit von Allem was Du auf dem Display
                ("screen") siehst.  Wird auch in Ausdrücken wie:
                sichtbar/nicht sichtbar ("on/off the screen")
                verwendet. Ein Bildschirminhalt ("screenful") ist die
                Menge Text, die gleichzeigt in einem bestimmten
                Fenster sichtbar ist.
Fenster         Nicht-überlappende Teilung eines Rahmens ("window"),
                standardmäßig "pane" genannt.  Zumeist gibt es nur ein
                Fenster in einem Rahmen sodaß die Begriffe
                austauschbar werden. (Fachlich richtig umfaßt ein
                Fenster zwar die darunterliegende Moduszeile, nicht
                aber den Minibuffer.)
Zurückholen     Standardmäßig als Einfügen ("paste") bekannt.  Füge
		Text, der zuvor weggenommen und gemerkt, auch
		Entfernen oder standardmäßig Ausschneiden ("cutting")
		genannt, wieder ein ("yank").


* EINFACHE TEXTZEIGER-STEUERUNG
-------------------------------

Zuerst solltest Du wissen, wie man sich im Text von Stelle zu Stelle
bewegt. Du weißt bereits, wie man sich eine Seite weiter- oder
zurückbewegt, aber wie bewegt man sich an eine bestimmte Stelle im
Text?

Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten.  Die einfachste ist es, die
Pfeil-Tasten, die wir <Left>, <Right>, <Up>, und <Down> nennen, zu
benutzen.  Jeder dieser Befehle bewegt den Textzeiger auf dem
Bildschirm um eine Zeile bzw. Spalte in eine bestimmte Richtung.

Auf einem TTY sollten sich die Cursor-Tasten hoffentlich gleich
verhalten.  TTYs sind allerdings leicht falls zu konfigurieren.  Wie
oben erwähnt gibt es für alle Cursor-Tasten gleichwertige
alphanumerische Tasten-Kombinationen.  In diesem Fall sind diese
unglücklicherweise nicht sehr naheliegend, da sie nicht nach
visuellen, sondern nach mnemonischen Richtlinien gewählt wurden.  Hier
ist eine Tabelle welche die Bewegungsrichtung der vier TTY-Befehle
zeigt:

			  Vorherige Zeile, C-p
				  :
				  :
   Rückwärts, C-b .... Jetzige Textzeiger-Position .... Vorwärts, C-f
				  :
				  :
			    Nächste Zeile, C-n

>> Bewege den Textzeiger mittels <Down> oder <Up> auf die mittlere Zeile
   der obigen Tabelle. Dann zentriere das Diagramm mittels C-l im
   Bildschirmfenster.  (Zur Erinnerung: TTY Benutzer sollten, wenn
   nötig, die entsprechenden TTY-Befehle benutzen.  In diesem Fall
   sind dies C-n und C-p.)

Bitte beachte die mnemonische Bedeutung der TTY-Befehle (im
Englischen): P für previous, N für next, B für backward und F für
forward.

Auf einem TTY solltest Du nun einige Zeit damit verbringen, Dir diese
Zuordnungen einzuprägen.  Diese grundsätzlichen
Textzeiger-Positionierungs-Befehle wirst Du ständig verwenden und ohne
sie bist du verloren.

Selbst auf einem window system solltest Du Dir zumindest diese vier
Befehle und ihre Bedeutung einprägen, weil sie in Variationen in
vielen Befehlen wiederkehren werden.  Das Wissen wofür sie stehen kann
eine sehr große Hilfe sein.

Auf Englisch kann man sich diese Befehle leicht einprägen: P für
previous, N für next, B für backward und F für forward.  Dies sind die
einfachen Befehle zur Bewegung des Textzeigers. Da Du sie ständig
benutzen wirst, solltest Du sie jetzt erlernen.

>> Verwende einige <Down>'s um den Textzeiger auf diese Zeile zu
   bringen.

>> Bewege Dich mit <Right>'s in die Zeile und dann hinauf mit <Up>'s.
   Beobachte das Verhalten von <Up>, wenn Du Dich mitten in einer Zeile
   befindest.

Die Stelle des Textzeigers im Text wird auch "point" (oder Punkt)
genannt.  Du wirst diesen Begriff in der Dokumentation häufig
wiederfinden, merke ihn Dir bitte.

Jede Textzeile endet mit einem Newline-Zeichen, welches sie von der
nächsten trennt.  Auch die letzte Zeile in Deiner Datei sollte ein
Newline am Ende besitzen.  XEmacs braucht dieses normalerweise nicht,
das kannst Du aber ändern -- Siehe den Menü-Eintrag
"Options->Editing->Newline at End of File...". (Mehr zu Menü-Einträgen
später.)

>> Versuche <Left> am Beginn einer Zeile.  Es sollte Dich zum Ende der
   vorigen Zeile bringen.  Dies deshalb, weil es Dich über das
   Newline-Zeichen zurückbewegt.

<Right> kann sich, wie <Left>, über ein Newline hinwegbewegen.

>> Tippe einige <Left>'s um ein Gefühl für die Position des
   Textzeigers zu bekommen.  Dann verwende <Right> um ans Ende der
   Zeile zu gelangen.  Nun versuche ein weiteres <Right> um in die
   nächste Zeile zu gelangen.

Wenn Du Dich am Anfang oder Ende aus dem Fenster bewegst, schiebt
sich der Text ins Blickfeld.  Diesen Vorgang nennt man Rollen oder
"scrolling".  Er erlaubt XEmacs den Textzeiger an die gewünschte
Stelle zu bringen, ohne ihn aus dem Bildschirmfenster zu bewegen.

>> Versuche den Textzeiger mittels <Down> unten aus dem Fenster zu
   bewegen und beobachte was geschieht.

Wenn Dir die zeichenweise Fortbewegung zu langsam ist, kannst Du Dich
Wort für Wort bewegen.  C-<Right> (CONTROL + Rechts-Pfeil-Taste) geht
ein Wort weiter und C-<Left> geht eins zurück.  Auf TTYs verwende M-f
anstelle von C-<Right> und M-p anstelle von C-<Left>.

>> Tippe ein paar C-<Right>'s und C-<Left>'s.

Wenn Du mitten in einem Wort bist, bringt Dich C-<Right> an sein Ende.
Wenn Du auf Leerzeichen zwischen Worten stehst, bewegt Dich C-<Right>
ans Ende des folgenden Wortes.  C-<Left> bewegt sich sinngemäß zurück.

>> Versuche C-<Right> und C-<Left> einige Male, abgewechselt von
   <Right>'s und <Left>'s so daß Du das Verhalten von C-<Right> und
   C-<Left> an verschiedenen Stellen innerhalb von und zwischen
   Wörtern beobachten kannst.

Achte auf die Verwandtschaft von <Right> und <Left> auf der einen und
C-<Right> und C-<Left> auf der anderen Seite.  Beachte auch die
Parallele zwischen C-f und C-p auf der einen Seite, als auch M-f und
M-p auf der anderen.  XEmacs bemüht sich Parallelität zwischen
Tastatur-Befehlen einzuhalten, damit man sie leichter merken kann.  Im
Allgemeinen bewirkt das Hinzufügen von CONTROL oder META eine
Steigerung eines Konzepts.  META geht über CONTROL hinaus, steigert
die Einheiten für Bewegungs-Befehle -- Wörter gegenüber Buchstaben,
Klammer-Ausdrücke gegenüber Wörtern, oder Sätze gegenüber Zeilen.

Andere wichtige Bewegungs-Befehle sind <Home> und <End> (Beginn und
Ende der Zeile), sowie C-<Home> und C-<End> (Beginn und Ende des
Textes).  Beachte wieder die eben erwähnte Parallelität.

Auf TTYs, verwende C-a und C-e für Beginn und Ende der Zeile, sowie
M-< und M-> für Beginn und Ende des Textes. (Falls es hilft, denke an
A als den Beginn des Alphabets, E steht für "Ende".) Beachte daß < und
> (Kleiner- und Größerzeichen) auf den meisten Tastaturen über Komma
und Punkt liegen, sodaß Du SHIFT in Verbindung mit META benutzten
mußt.  Gibt es keine META Taste, ist die Reihenfolge sehr wichtig:
Tippe erst ESC, dann tippe < oder >.

>> Bewege den Textzeiger auf diese Zeile, dann probiere ein paar mal
   <Home> und <End>.

>> (Lese diese Anweisung zuende bevor Du eine Taste drückst!) Versuche
   C-<Home>, um an den Anfang diese Tutorials zu gelangen.  Dann
   verwende wiederholt <Next> um hierher zurück zu gelangen.

>> Probiere nun all diese Befehle einige Male zur Übung.
   Dies sind die am Häufigsten benutzten Befehle.

Hier ist ein Übersicht von einfachen Befehlen zur Bewegung des
Textzeigers.  Keine Sorge wenn Du sie nicht alle merken kannst; Du
kannst ja immer hierher zurück.

        TASTENKOMBINATION:      SEQUENZ                         TTY:

        <Prior> (PgUp)  Eine Seite hinauf gehen			M-v
        <Next> (PgDn)   Eine Seite hinunter gehen		C-v

	<Left>		Ein Zeichen zurück gehen     		C-b
	<Right>		Ein Zeichen weiter gehen		C-f

	C-<Left>	Ein Wort zurück gehen			M-b
	C-<Right>	Ein Wort weiter gehen			M-f

	<Up>		Eine Zeile hinauf gehen			C-p
	<Down>		Eine Zeile hinunter gehen		C-n

	C-<Up>		6 Zeilen hinauf gehen
	C-<Down>	6 Zeilen hinunter gehen

	<Home>		An den Anfang der Zeile gehen		C-a
	<End>		Ans Ende der Zeile gehen		C-e

	C-<Home>	An den Anfang des Texts gehen		M-<
	C-<End>		Ans Ende des Texts gehen		M->


* PRÄFIX ARGUMENTE
------------------

Die meisten XEmacs Befehle akzeptieren ein numerisches Argument; für
die meisten Befehle dient dies als Wiederholungszahl.  Zur Eingabe der
Wiederholungszahl hält man die META Taste während der Zifferneingabe
gedrückt.  Eigentlich muß META nur für die erste Ziffer gedrückt sein;
deshalb kann man alternativ auch einfach ESC tippen, und danach die
Ziffern.  (Letztere Methode funktioniert auch auf TTYs.) Der
numerische Argument wird auch "prefix argument" genannt, weil man es
vor dem betreffenden Befehl tippt.

Zum Beispiel geht M-8 <Right> um acht Zeichen vorwärts.

>> Versuche <Down> und <Up> mit einem numerischen Argument um den
   Textzeiger mit nur einem Befehl nahe an diese Zeile heranzubringen.

Manche Befehle verwenden den Begriff "prefix argument" nicht als
numerisches Argument, sondern um das Verhalten des Befehls selbst zu
verändern. (Noch haben wir keinen solchen kennengelernt.)  Für solche
Befehle wird das Argument normalerweise durch Tippen von C-u
übergeben, die Verwendung eines beliebigen numerischen Arguments macht
aber keinen Unterschied.


* ROLLBALKEN
------------

Außer auf einem TTY, gibt es zur Rechten des XEmacs Fensters
wahrscheinlich einen rechteckigen Bereich, der Rollbalken
("scrollbar") genannt wird.  Du kannst den Text rollen, indem Du
diesen Rollbalken mit der Maus betätigst.

Der Rollbalken hat einen Knopf in der Mitte, Daumen genannt.  Die
relative Position dieses "Daumens" innerhalb des Rechtecks zeigt an,
wo in der Datei man sich befindet.  So wie man mit den Pfeil-Tasten
den Text rollt, bewegt sich der "Daumen" mit.

>> Versuche die linke Maustaste auf dem "Daumen" zu drücken und bewege
   die Maus auf und ab.  Der Text wird hinauf- und hinabrollen, so wie
   Du die Maus bewegst.  (Achtung: Einige Rollbalken, so wie Athena
   Rollbalken unter X Windows, arbeiten anders.  Bei diesen mußt Du
   die mittlere, nicht die linke, Maustaste benutzten.)

>> Versuche die linke Maustaste im Bereich oberhalb des "Daumen" zu
   klicken.  Dies sollte den Text um eine Fensterhöhe hinauf rollen.
   Dementsprechend wird das Klicken unterhalb des "Daumens" den Text
   hinunter rollen.  (Achtung: Unter Athena funktioniert es anders.)
   Das Drücken der Maustaste bewirkt ein wiederholtes Rollen um
   jeweils eine Fensterhöhe.

>> Die meisten Rollbalken besitzen Pfeile am oberen und unteren Ende.
   Das Klicken derselben rollt den Text zeilenweise hinauf oder
   hinunter, das gedrückt halten verursacht wiederholtes zeilenweises
   Rollen.


* VERWENDUNG DER MENÜS
----------------------

Außer auf TTYs wirst Du am oberen Ende des XEmacs Rahmens einen
Menübalken bemerken.  Du kannst diesen Menübalken verwenden um häufig
benutzte Befehle, wie "Datei öffnen" oder "open a file", zu erreichen.
Du wirst diese anfangs einfacher finden, weil Du Dir so die
zugeordneten Tastenkombinationen nicht merken mußt.  Bist Du erst mit
XEmacs vertraut wird es Dir leicht fallen anzufangen die
Tastenkombinationen zu verwenden, da jeder Menüeintrag die zugeordnete
Tastenkombinationen anführt.

Beachte bitte, daß viele Menüeinträge keinen entsprechenden
Tastatur-Befehl haben.  Beispielsweise listet das Buffer-Menü alle
verfügbaren Buffer in zuletzt benutzter Reihenfolge.  Du kannst jeden
Buffer erreichen, indem Du ihn einfach im Menü findest und auswählst.

Du kannst XEmacs so konfigurieren, daß Du Menüeinträge mit der
META-Taste erreichen kannst -- die "accelerator" Funktionalität, die
unter MS Windows üblich ist.  Ein einfacher Wege dies zu tun ist der
Menüeintrag "Options->Menubars->Alt/Meta Selects Menu Items".

Wenn diese Funktionalität eingeschaltet ist, kannst Du ein Menü oder
einen Menüeintrag über eine Kombination von META (d.h. Alt) und dem
unterstrichenen Buchstaben um Menü erreichen.

Zum Beispiel um XEmacs zu beendet verwendest Du dann M-f M-x.  Wir
schalten diese Funktionalität derzeit nicht standardmäßig ein, weil
sie sich mit der traditionellen Verwendung von META in XEmacs nicht
verträgt.  Wir könnten dies aber in Zukunft tun: Nur Befehle für die
es Tastatur-Bindungen von Menüs auf oberster Ebene gibt, werden
überlagert, und für all diese Befehle gibt es Ersatz durch
Pfeil-Tasten oder Menüeinträge.

Wenn wir eine Menüselektion erwähnen, so wird sie wie gerade gezeigt
angegeben -- d.h. ein Text mit durch einen Pfeil ("->") getrennten
Untermenüs oder Menüeinträgen.  Im vorliegenden Fall bedeutet dies:
"Klicke das Options Menü auf dem Menübalken, dann das "Menubars"
Untermenü, und drunter den Eintrag namens "Alt/Meta Selects Menu
Items".  Im Allgemeinen kann XEmacs umfassend personalisiert werden
und eine der einfachsten Möglichkeiten bietet das "Options" Menü.

WICHTIG: Willst Du die Änderungen im "Options" Menü über die
Beendigung der XEmacs Sitzung hinaus beibehalten, so verwende
"Options->Save Options to Init File".  So werden die Änderungen
permanent.  Anderenfalls gehen die Änderungen verloren.


* WENN EMACS HÄNGT ODER SICH UNGEWOHNT VERHÄLT
----------------------------------------------

Wenn XEmacs auf Deine Befehle nicht mehr reagiert, kannst Du den Befehl
risikolos mit C-g unterbrechen.  Mit C-g kann man Befehle abbrechen,
die zu lange dauern.

Du kannst mit C-g auch ein numerisches Argument oder einen teilweise
eingegebenen Befehl, den Du nicht mehr ausführen willst, verwerfen.

>> Tippe M-100 für ein numerisches Argument von 100 (Merke: dies
   bedeutet die META-Taste während der Eingabe der Nummer 100 gedrückt
   zu halten, oder ESC 1 0 0 einzutippen), dann tippe C-g. Nun tippe
   <Right>.  Es sollte eine Bewegung um nur ein Zeichen ausführen, da
   Du das Argument mit C-g verworfen hast.

Ist XEmacs in einem ungewohnten Zustand bei dem auch C-g nicht hilft,
kannst Du den Ausstiegsmechanismus für alle Fälle verwenden: ESC ESC.
(Auf TTYs muß man ESC ESC ESC verwenden.  Die Gründe dafür sind etwas
kompliziert.)

ESC ESC bringt Dich fast aus jedem ungewohnten Zustand, inklusive
selektierter Text, geteilte Fenster, dem Minibuffer, rekursives
Editieren, "Gestrandete Minibuffer Anforderungen" und Ähnliches.  Wenn
Du mehrere Probleme auf einmal hast, beseitigt jede ESC ESC Sequenz
eines davon.  Mache also weiter bis alle behoben sind.  Zur Erinnerung:
ESC ESC ESC hilft nicht, wenn XEmacs eine langwierige Operation oder
"broken code" ausführt.  In solchen Fällen verwende C-g.


* GESPERRTE BEFEHLE
-------------------

Einige XEmacs-Befehle sind "gesperrt", damit sie von Anfängern nicht
versehentlich benutzt werden können.

Wenn Du einen der gesperrten Befehle tippst, zeigt XEmacs die
Befehlsdokumentation und fragt um Bestätigung, daß der Befehl
tatsächlich ausgeführt werden soll.

Wenn Du den Befehl wirklich probieren willst, tippe <Space> (<Space> ist der
Leerbalken.) als Antwort auf die Frage.  Normalerweise, wenn Du den
gesperrten Befehl nicht ausführen willst, beantwortest Du die Frage
mit "n".

>> Tippe `C-x n p' (ein gesperrter Befehl), dann beantworte die Frage
   mit n.


* "FENSTER", D.S. PANES
-----------------------

XEmacs unterstützt mehrere Fenster oder "panes"
(d.s. nicht-überlappende Teilungen eines Fensters oder TTY
Bildschirms), jedes mit unterschiedlichem Text.  Aus historischen
Gründen werden diese "panes" Fenster oder "windows" genannt, und was
man sich normalerweise unter Fenster vorstellt nennen wir Rahmen oder
"frame".  XEmacs kann auch mehrere Rahmen haben; dies wird später
beschrieben.  Von nun an lassen wir die Gänsefüßchen um die XEmacs
Begriffe weg, und wenn wir Fenster in der allgemeinen Bedeutung
meinen, sagen wir "Window-System Fenster".

Zu diesem Zeitpunkt gehen wir besser nicht näher auf die Handhabung
von mehreren Fenstern ein.  Du mußt aber wissen wie man zusätzliche
Fenster los wird, die erscheinen könnten um Hilfstexte oder
Ausgabetext von bestimmten Befehlen anzuzeigen.  Zumeist wird der
Textzeiger im neuen Fenster sein; in diesem Fall tippe einfach q.
Alternativ dazu tippst Du

	C-x 0	Lösche das Fenster.

Dies ist CONTROL-x gefolgt von der Ziffer 0.  Dieser Befehl besteht im
Gegensatz zu den bisherigen aus zwei Buchstaben.  Er beginnt mit dem
Buchstaben CONTROL-x.  Es gibt viele Befehle die mit CONTROL-x
beginnen; viele von diesen haben mit Fenstern, Dateien, Buffern, und
Ähnlichem zu tun.  Diese Befehle sind zwei, drei, oder vier Buchstaben
lang.

>> Bewege den Textzeiger auf diese Zeile und tippe M-0 C-l.
   (Das ist eine Null, kein Oh.)
>> Tippe CONTROL-h k CONTROL-f.
   Schau wie das Fenster niedriger wird, während eine neues erscheint
   um die Dokumentation des CONTROL-f Befehls darzustellen.

>> Tippe q und beachte wie das Fenster mit der Dokumentation
   verschwindet.

(Merke: C-l baut den Rahmen neu auf.  Gibst Du dem Befehl ein
numerisches Argument, bedeutet das: "Baue den Rahmnen, mit der
aktuellen Zeile um das Argument vom oberen Fensterrand entfernt, neu
auf."  M-0 C-l bedeutet also: "Baue das Rahmnen, mit der aktuellen
Zeile um 0 Zeilen vom oberen Fensterrand entfernt, neu auf.")


* EINFÜGEN UND LÖSCHEN
----------------------

Willst Du Text einfügen, so tippe ihn.  Sichtbare Zeichen, wie A, 7,
*, etc., werden von XEmacs als Text betrachtet und unmittelbar
eingefügt. Tippe <Return> (die Rücklauf-Taste) um ein Newline
einzufügen.

Mit <Backspace> kannst Du das zuletzt getippte Zeichen löschen.
<Backspace> ist auf der Tastatur möglicherweise mit "Del", "Entf",
oder einfach einem Pfeil nach links beschriftet.

(Achtung: Auf einigen falsch konfigurierten TTYs startet das tippen
von <Backspace> die Hilfe oder "help system"; das Indiz dafür ist eine
Zeile wie "C-h (Type ? for further options)" am Fuß des Rahmens.  Ist
dies der Fall, tippe zum Abbruch C-g und versuche in Zukunft <Delete>
anstelle von <Backspace> zu verwenden.)

Allgemeiner ausgedrückt löscht <Backspace> das Zeichen unmittelbar vor
dem Textzeiger.

>> Tu dies nun -- tippe einige Buchstaben, lösche sie dann durch
   mehrmaliges Tippen von <Backspace>.  Kein Grund zur Sorge diese
   Datei zu verändern. Es ist Deine persönliche Kopie der
   "Einführenden Übungen für Emacs".

Wird eine Zeile zu lang für eine Fenster-Zeile, so wird die Zeile
auf der nächsten Fenster-Zeile fortgesetzt. Ein nach unten
gerichteter Pfeil am rechten Rand, der sich nach links krümmt (ein
umgekehrter Schrägstrich ("\") auf TTYs) zeigt eine Zeile an, die
fortgesetzt wird.

>> Füge Text ein bis Du den rechten Rand erreichst und tippe weiter.
   Du wirst bemerken, wie die Fortsetzungszeile erscheint.

>> Verwende <Backspace>s bis die Zeile wieder auf eine Fensterzeile
   paßt.  Die Fortsetzungszeile verschwindet.

Ein Newline-Zeichen kann wie jedes andere gelöscht werden. Das Löschen
des Newline-Zeichens fügt die umgebenden Zeilen zusammen.  Ist die
entstehende Zeile zu lang für das Fenster, erscheint wieder eine
Fortsetzungszeile.

>> Geh an den Anfang einer Zeile und tippe <Backspace>.  Dies fügt die
   Zeile an die vorhergehende an.

>> Tippe <Return> um das Newline-Zeichen wieder einzufügen.

Denke daran, daß die meisten XEmacs-Befehle mittels eines Arguments
wiederholt werden können; Ein Textzeichen wird mittels Argument
mehrfach eingefügt.

>> Versuch's einfach -- Tippe M-8 * um ******** einzufügen.

Du hast jetzt die einfachsten Befehle zum Einfügen und Korrigieren von
Text in XEmacs gelernt.  Du kannst auch ganze Worte oder Zeilen
löschen.  Hier ist eine Zusammenfassung der Lösch-Befehle:

	<Backspace>   Lösche das Zeichen vor dem Textzeiger
	<Delete>      Lösche das Zeichen nach dem Textzeiger
	C-d   	      Wie <Delete>, funktioniert aber auch auf TTY
	M-<Backspace> Lösche das Wort unmittelbar vor dem Textzeiger
	M-<Delete>    Lösche das nächste Wort nach dem Textzeiger
	M-d	      Wie M-<Delete> aber funktioniert auch auf TTY

	C-k	      Entfernen vom Textzeiger bis ans Zeilenende
	M-k	      Entfernen vom Textzeiger bis ans Satzende

Beachte wieder die Parallelität der Befehle ohne Zusatztaste, mit
CONTROL, oder mit META, die vorhin erwähnt wurde -- obwohl die
Parallelität nicht perfekt ist.

(In den gewalttätigen alten Tagen auf die Emacs zurückgeht wurde das
Wegnehmen von Text der später wieder eingefügt werden konnte "töten"
("killing") genannt und das Wiedereinfügen nannte man "zurückholen"
("yanking") -- offenbar müssen die Entwickler von Emacs dabei an
Rollenspiele gedacht haben, bei denen eine getötete Person
("character") einfach durch den Wink [yank?] mit dem Zauberstab
auferstehen konnte.  In den wohlgesitteten [und realistischen] Zeiten,
in denen wir leben sind Ausschneiden "cut" und Einfügen "paste" die
bevorzugten Begriffe.)

Du kannst auch beliebige Teile eines Buffers mit einer einheitlichen
Methode entfernen.  Auf Window-Systemen ist die bevorzugte Methode ans
eine Ende des Textteils zu gehen, die SHIFT Taste zu halten, und dabei
den Textzeiger ans andere Ende zu bewegen.  Danach läßt man die SHIFT
Taste los und tippt C-w.  Das entfernt den Text zwischen den beiden
Stellen.

Ein Alternative die auch auf TTYs funktioniert ist es an einem Ende
C-@ oder C-<Space> (eines von beiden) zu tippen.  (<Space> ist der
Leerbalken.)  Gehe ans andere Ende und tippe C-w.

>> Bewege den Textzeiger zum E am Anfang des letzten Absatzes.
>> Halte die SHIFT Taste.
>> Bewege den Textzeiger zum n in "Ende" in der dritten Zeile des
   Absatzes.
>> Lasse die SHIFT Taste los und tippe C-w.  Dies entfernt den Text
   beginnend mit dem E bis vor das n.

Nun probiere es auf die andere Art.

>> Tippe C-/ um den Text zurückzuholen, C-_ oder C-x u auf TTYs.
>> Gehe wieder zum E.
>> Tippe C-<Space>.  XEmacs sollte am unteren Ende des Rahmens "Mark set"
>> anzeigen.
>> Bewege den Textzeiger zum n in "Ende" in der dritten Zeile des
   Absatzes.
>> Tippe C-w.  Das Resultat ist das gleiche wie vorher.

Der Unterschied zwischen Entfernen ("killing") und Löschen
("deleting") ist, daß entfernter Text wieder eingefügt werden kann,
während dies für gelöschte ("deleted") Dinge nicht möglich ist.  Das
Wiedereinfügen von entferntem Text wird zurückholen ("yanking")
genannt.  Allgemein speichern Befehle die viel Text wegnehmen können,
entfernen ("kill") diesen (sie bereiten das Zurückholen des Texts
vor), während Befehle, die nur einzelne Zeichen, Leerzeilen oder
Leerzeichen wegnehmen, diesen löschen (diesen Text kannst Du nicht
zurückholen).

Normalerweise speichert das Entfernen ("killing") von Text auf
Window-Systemen diesen intern, gibt ihn aber auch in eine
Zwischenablage ("clipboard"), so wie ausschneiden ("cut") in einem
Wordprozessor und das Zurückholen ("yank") nimmt den Text von der
Zwischenablage, wenn möglich, so wie einfügen ("paste").  (Diese
Verbindung zur Zwischenablage kann über das Options Menü abgeschaltet
werden.)  Es gibt auch die Menüeinträge "Edit->Cut" und "Edit->Paste",
die immer mit der Zwischenablage verbunden sind und die entsprechenden
Cut und Paste Tasten auf Sun Tastaturen.

>> Gehe zum Beginn einer nicht leeren Zeile.
   Dann lösche den gesamten Text der Zeile mit C-k.
>> Tippe C-k ein zweites Mal. Du wirst sehen, daß dies das folgende
   Newline-Zeichen löscht.

Beachte, daß ein einzelnes C-k den Inhalt einer Zeile löscht, ein
zweites die Zeile selbst, so daß sich nachfolgende Zeilen nach oben
bewegen.  Ein numerisches Argument wird von C-k besonders behandelt:
Es löscht ebensoviele Zeilen mitsamt Inhalt.  Dies ist keine einfache
Wiederholung.  M-2 C-k löscht zwei Zeilen und deren Inhalt; zwei
aufeinanderfolgende C-k würden dies nicht tun.

Den zuletzt entfernten Text wieder einzufügen, nennt man zurückholen
oder "yanking".  (Denke daran daß Du einen Text zurückholst, der
weggenommen wurde.)  Du kannst entfernten Text an Ort und Stelle
zurückzuholen, woanders im Buffer, oder sogar in einer anderen Datei.
Du kannst den Text mehrmals zurückzuholen, was mehrere Kopien einfügt.

Der Befehl für's herausziehen oder "yanking" ist C-y.  er fügt den
zuletzt gelöschten Text nach der Textzeiger Position ein.

>> Versuch's; Tippe C-y um den Text zurückzuholen.

Bei mehreren aufeinanderfolgenden C-k's wird der gelöschte Text in
einem Stück gespeichert, so daß ein C-y alle Zeilen auf einmal zurück
bringt.

>> Tu's jetzt, tippe C-k mehrere Male.

Nun das Zurückholen des gelöschten Texts:

>> Tippe C-y.  Dann gehe einige Zeilen nach unten und tippe wieder C-y.
   Jetzt siehst Du, wie man Text kopiert.

Was machst Du, wenn Du Text zum Zurückholen hast, dann aber etwas
anderes löscht?  C-y würde das zuletzt Gelöschte zurückbringen.  Aber
der zuvor gelöschte Text ist nicht verloren.  Du kannst Ihn mit M-y
zurückholen.  Nachdem Du C-y getippt hast, kannst Du mit M-y den
zurückgeholten Text durch früher gelöschten Text ersetzten.  Tippst Du
M-y wieder und wieder, holst Du früher und früher Gelöschtes zurück.
Hast Du den gewünschten Text erreicht, brauchst Du nichts weiter zu
tun um diesen zu behalten.  Fahre mit Deiner Arbeit fort und laß den
zurückgeholten Text wo er ist.

Verwendest Du M-y oft genug, kehrst Du an den Anfang zurück (der
letzte Löschvorgang).

>> Lösche eine Zeile, bewege Dich im Text, lösche eine weitere Zeile.
   Dann tippe C-y um die zuletzt gelöschte Zeile zurückzuholen.
   Darauf verwende M-y und die zuerst gelöschte Zeile ersetzt den
   zuvor zurückgeholten Text.  Verwende weitere M-y's und sieh was
   passiert. Fahre fort bis die zweite Zeile wiederkehrt und versuche
   noch einige M-y's.
   Wenn Du willst, kannst Du M-y positive und negative Argumente
   geben.


* RÜCKGÄNGIG MACHEN
-------------------

Veränderst Du Text und erkennst dann, daß dies ein Fehler war, kannst
Du die Änderungen mit C-/ rückgängig machen.  (Auf TTYs verwende C-_,
d.h. CONTROL + underscore, welches Du normalerweise über dem
Minuszeichen findest; d.h. Du mußt die SHIFT Taste gedrückt halten,
also CONTROL + SHIFT + Minuszeichen.  Funktioniert das nicht, kannst
Du auf C-x u zurückgreifen; das hat aber den Nachteil, daß sich diese
Sequenz nur schwer wiederholen läßt.

Üblicherweise macht C-/ die Änderungen des letzten Befehls
rückgängig; wenn Du C-/ mehrmals wiederholst, wird jeweils ein
weiterer Befehl rückgängig gemacht.

Aber es gibt zwei Ausnahmen: Befehle, die keinen Text verändern,
zählen nicht (dies schließt Befehle zum Bewegen und Rollen des
Textzeigers ein) und selbsteinfügende Befehle werden üblicherweise in
Zwanziger-Gruppen behandelt.  (Dies dient dazu, die Anzahl der C-/'s
zu reduzieren die Du tippen mußt um eingetippten Text rückgängig zu
machen.)

>> Lösche diese Zeile mit C-k, dann tippe C-/ und sie sollte
   wiedererscheinen.

Ein numerisches Argument für C-/ dient als Wiederholwert.

Änderst Du Deine Meinung und willst rückgängig gemachte Änderungen
doch vornehmen ("redo"), verwende einen anderen Befehl als "rückgängig
machen" oder "undo" (üblicherweise bewegt man den Textzeiger), und
beginne wieder mit "rückgängig machen".  Dies macht die rückgängig
gemachten Änderungen rückgängig; machst Du damit weiter, wirst Du
irgendwann Deine ursprünglichen Änderungen rückgängig machen.  Im
Wesentlichen behandelt XEmacs jedes "rückgängig machen" als weitere
Änderung und registriert sie für späteres "rückgängig machen", wie
jeden anderen Befehl; aber solange man unmittelbar nacheinander
rückgängig macht merkt sich XEmacs wo in der "Undo history" man sich
befindet um weiter rückgängig machen zu können.  Sobald ein anderer
Befehl abgesetzt wird, "vergißt" XEmacs und setzt sich ans Ende der
"Undo history".  Das mag verwirrend erscheinen, probiere es aus:

>> Tippe ein Zeile Text oberhalb von dieser.
>> Gehe ans Ende der getippten Zeile, und tippe <Backspace> bis Du
   alle Buchstaben gelöscht hast.
>> Tippe mehrmals C-/ um einige Änderungen rückgängig zu machen.
>> Bewege den Textzeiger nach links.
>> Beginne wieder C-/ zu tippen, und es werden wieder Buchstaben
   gelöscht bis kein Text übrig bleibt, danach werden die
   ursprünglichen Löschungen wieder rückgängig gemacht.  Ist der
   gesamte Text wieder vorhanden machen weitere rückgängig-Befehle den
   ursprünglichen Text in Gruppen von bis zu 20 Buchstaben rückgängig
   (siehe oben).

Wie Du soeben gesehen hast kann man Löschungen ebenso wie das
Entfernen von Text rückgängig machen.  Der Unterschied zwischen
entfernen und löschen besteht darin, daß man ersteres mit C-y
zurückholen ("yank") kann; für das rückgängig machen gibt es keinen
Unterschied.


* VERWENDUNG DER MAUS
---------------------

Unter einem Window-System hat XEmacs volle Maus-Unterstützung. Der
Textzeiger kann durch Drücken der linken Maustaste an der gewünschten
Stelle des Mauszeigers dorthin gesetzt werden. Text kann durch Ziehen
des Mauszeigers bei gedrückter linker Maustaste selektiert werden.
(Oder man klickt die linke Maustaste an der einen Stelle im Text und
verwendet SHIFT-Klick an der anderen um den dazwischenliegenden Text
zu selektieren.)

Die mittlere Maustaste wird häufig verwendet um sichtbare Objekte auf
dem Bildschirm auszuwählen.  Wenn Du z.B. "Info" (die XEmacs Online
Dokumentation) mit C-h i oder über das Help-Menü aufrufst, kannst Du
einer hervorgehobenen Verknüpfung durch Klicken der mittleren
Maustaste folgen. Ganz ähnlich, wenn Du einen Dateinamen eingibst
(z.B. wenn von "Find File" gefragt) und <Tab> tippst um die möglichen
Vervollständigungen zu erhalten, kannst Du mit der mittleren Maus die
gewünschte Vervollständigung wählen.  Hast Du eine Zwei-Tasten Maus,
wie auf manchen MS Windows Systemen, kannst Du durch gleichzeitiges
Klicken beider Tasten einen Klick der mittleren Maustaste simulieren.

Die rechte Maustaste zeigt ein Popup-Menü, Kontext-Menü genannt, weil
der Inhalt des Menüs abhängig vom gewählten Modus des Fensters in dem
man klickt, oder vom Text unter dem Mauszeiger, variiert.  Das Menü
zeigt für gewöhnlich die zutreffendsten Befehle für die Stelle an der
man geklickt hat, damit diese einfacher benutzt werden können.

>> Drücke jetzt die rechte Maustaste.

Unter X Windows mußt Du die Taste gedrückt halten, damit das Menü
nicht gleich wieder verschwindet.


* DATEIEN
---------

Um an einem Text bleibende Änderungen vorzunehmen, mußt Du ihn in
einer Datei speichern.  Sonst gehen Deine Änderungen mit dem Beenden
von XEmacs verloren.  Um Deine Arbeit in einer Datei abzulegen mußt Du
die Datei "finden", bevor Du den Text eingibst.  (Man nennt dies auch
das "Besuchen" ("visiting") einer Datei.)

Das Finden einer Datei bedeutet, daß Du ihren Inhalt mit XEmacs
betrachtest.  In vielfacher Hinsicht ist es, als würdest Du die Datei
selbst bearbeiten.  Jedoch sind Deine Änderungen nicht permanent bis
Du die Datei sicherst.  Damit kannst Du verhindern halb-fertige
Dateien auf dem System abzulegen, wenn Du dies nicht willst.  Sogar
beim Abspeichern hinterläßt XEmacs die Originaldatei unter verändertem
Namen falls Du später entscheiden solltest, daß die Änderungen ein
Fehler waren.

Nahe dem unteren Ende des Rahmens siehst Du eine Zeile die mit
Bindestrichen beginnt und endet und den Text "XEmacs: TUTORIAL.de"
enthält.  Dieser Teil des Rahmens zeigt normalerweise den Namen der
besuchten Datei. Zur Zeit besuchst Du eine Datei namens "TUTORIAL.de",
welche Deine persönliche Kopie des XEmacs Tutorials ist.  Wenn Du eine
Datei mit XEmacs findest, wird ihr Name immer an dieser Stelle
erscheinen.

Eine Besonderheit der Befehle zum Finden einer Datei ist es, daß Du
außerdem den Dateinamen angeben mußt.  Wir sagen: "Der Befehl liest
ein Argument vom Terminal." (In diesem Fall ist das Argument der
Dateiname).  Nachdem Du folgenden Befehl tippst

	C-x C-f   Finde eine Datei

bittet Dich XEmacs, einen Dateinamen einzugeben.  Der Dateiname den Du
tippst erscheint am unteren Ende des Rahmens.  Diese unterste Zeile
wird Minibuffer genannt, wenn sie für diese Art Eingabe verwendet
wird.  Du kannst die üblichen XEmacs-Befehle zum Bearbeiten des
Dateinamens verwenden.

Während Du den Dateinamen eingibst (oder bei jeder anderen
Minibuffer-Eingabe) kannst Du den Befehl mit C-g abbrechen.

>> Tippe C-x C-f, dann tippe C-g. Dies beendet den Minibuffer und
   bricht den C-x C-f Befehl ab, der den Minibuffer benutzte. Du wirst
   also keine Datei finden.

Wenn Du mit dem Bearbeiten des Dateinamens fertig bist, tippe <Return>
um die Eingabe zu beenden.  Der C-x C-f Befehl beginnt seine Arbeit
und findet die Datei Deiner Wahl.  Der Minibuffer verschwindet, wenn
der C-x C-f Befehl beendet ist.

Nach kurzer Zeit erscheint der Inhalt der Datei auf dem Bildschirm und
Du kannst diesen bearbeiten.  Wenn Du Deine Änderungen sichern willst,
tippe den Befehl

	C-x C-s   Sichere die Datei

Das kopiert den Text von XEmacs in die Datei.  Geschieht dies das erste
Mal so benennt XEmacs die Originaldatei um, so daß sie nicht verloren
geht.  Der neue Name entsteht durch Anhängen von "~" am Ende des
Originalnamens.

Ist der Sicherungsvorgang beendet, gibt XEmacs den Namen der Datei an.
Du solltest recht oft sichern, damit Du nicht viel Arbeit verlierst,
sollte das System abstürzen.

>> Tippe C-x C-s um Deine Kopie des Tutorials zu sichern.
   Dies sollte "Wrote ...TUTORIAL.de" am Fuß des Rahmens anzeigen.

ACHTUNG: Auf manchen älteren TTY Verbindungen hält C-s den Bildschirm
an und Du siehst keine weitere Ausgabe von XEmacs.  Dies bedeutet, daß
auf Deinem System eine Betriebssystemeigenschaft ("feature") namens
Flußsteuerung ("flow control") das C-s abfängt und nicht an XEmacs
weitergibt.  Tippe C-q, um den Effekt aufzuheben, so daß der
Bildschirm wieder reagiert.  Schau dann unter "Spontaneous Entry to
Incremental Search" im XEmacs Manual nach, um Hilfe im Umgang mit
diesem "Vorzug" ("feature") zu bekommen.

Du kannst eine existierende Datei finden, um sie zu betrachten.  Du
kannst aber auch eine Datei "finden", die es noch nicht gibt.  So
erstellt man eine neue Datei mit XEmacs: finde die Datei, welche
anfänglich leer ist, dann tippe den Text für die Datei ein.  Wenn Du
danach sicherst, wird XEmacs die Datei tatsächlich anlegen und Deinen
eingetippten Text darin ablegen.  Von da an arbeitest Du an einer
existierenden Datei.


* BUFFER
--------

Findest Du eine weitere Datei mit C-x C-f, bleibt die erste in XEmacs
erhalten.  Du kannst zu dieser mit C-x C-f zurückschalten.  Auf diese
Art kannst Du eine erhebliche Anzahl von Dateien in XEmacs verfügbar
haben.

>> Erstelle eine Datei namens "foo" durch Eintippen von C-x C-f foo
   <Return>.
   Dann füge etwas Text ein, bearbeite ihn und sichere die Datei "foo"
   mit C-x C-s.
   Schließlich tippe C-x C-f TUTORIAL.de <Return> um zum Tutorial zurück
   zu gelangen.

XEmacs hält den Text jeder Datei in einem Objekt namens "buffer".  Das
Finden einer Datei legt in XEmacs einen neuen Buffer an.  Um eine
Liste aller derzeit existierenden Buffer in Deiner XEmacs-Sitzung zu
erhalten tippst Du

	C-x C-b   Liste alle Buffer

>> Probiere C-x C-b jetzt aus.

Beachte, daß jeder Buffer einen Namen hat.  Wenn der Buffer einer
Datei zugeordnet ist, wird auch der Dateiname angezeigt.  Einige
Buffer haben keine Entsprechung im Dateisystem.  So hat z.B. der
Buffer namens "*Buffer List*" keine zugeordnete Datei.  Dieser Buffer
enthält die Liste der Buffer, die mit C-x C-b erstellt wurde.  JEDER
Text in XEmacs ist Teil irgendeines Buffers.

>> Tippe ESC ESC um die Bufferliste loszuwerden.  (Merke: drei ESC's
   auf TTYs.)

Wenn Du Änderungen in einer Datei vornimmst, dann eine andere findest,
so wird der Inhalt der ersten nicht gesichert.  Die Änderungen bleiben
innerhalb von XEmacs im zugeordneten Buffer erhalten.  Das Bearbeiten
einer weiteren Datei hat keinen Einfluß auf den Buffer der ersten.
Dies ist sehr nützlich, man braucht aber auch eine angenehme
Möglichkeit, den Buffer der ersten Datei zu sichern.  Es wäre lästig,
müßte man mit C-x C-f zur ersten Datei zurückgehen, um diese dann mit
C-x C-s zu sichern. Darum haben wir

	C-x s     Sichere mehrere Buffer

C-x s befragt Dich zu jedem Buffer, der ungesicherte Änderungen
enthält.  Für jeden einzelnen wirst Du gefragt ob Du Ihn sichern
willst.

>> Füge eine Text-Zeile ein, dann tippe C-x s.
   Du wirst gefragt, ob Du den Buffer namens TUTORIAL.de speichern
   willst.

* ERWEITERUNG DES BEFEHLSSATZES
-------------------------------

Es gibt viel mehr XEmacs-Befehle als man auf allen CONTROL- und
META-Zeichen unterbringen könnte. XEmacs löst dieses Problem mit dem X
(eXtend) Befehl. Davon gibt es zwei Ausführungen:

	C-x	Zeichenerweiterung eXtend.  Gefolgt von einer
		Tastenkombination.
	M-x 	Namenserweiterung eXtend.  Gefolgt von einer
		ausgeschriebenen Befehlsbezeichnung.

Diese Befehle sind zwar im Allgemeinen nützlich, werden aber seltener
verwendet als die bereits erlernten Befehle. Zwei von ihnen hast Du
bereits kennengelernt: Die Befehle C-x C-f zum Finden und C-x C-s zum
Sichern von Dateien. Ein anderes Beispiel ist der Befehl zum Beenden
einer XEmacs-Sitzung -- dieser Befehl ist C-x C-c. (Habe keine Angst,
ungesicherte Änderungen zu verlieren; C-x C-c bietet die Möglichkeit
zum Sichern einer jeden geänderten Datei bevor XEmacs beendet wird.)

Hast Du das mitgelieferte Muster der init.el Datei installiert (wir
empfehlen dies sehr, nachdem Du Dich etwas mit XEmacs vertraut gemacht
hast; siehe Help->Samples->View Sample init.el), wirst Du feststellen,
daß C-x C-c XEmacs nicht beendet und stattdessen eine Meldung ausgibt.
Dies ist so beabsichtigt, da man C-x C-c leicht versehentlich tippt.
Verwende ersatzweise den Menüeintrag "File->Exit XEmacs" zum Beenden.

Willst Du auf einem TTY, vorübergehend aussteigen um einen
shell-Befehl auszuführen solltest Du C-z statt C-x C-c verwenden.
Under TTY's, sendet C-z Emacs "in den Hintergrund"; man kehrt zur
Shell zurück, ohne daß der Emacs-Prozeß beendet wird.  In den
gebräuchlichsten Shells kann man zu Emacs mit `fg' oder `%xemacs'
zurückkehren.  (Auf Systemen, die dieses Aussetzen von Emacs nicht
unterstützen, startet C-z eine s.g. Sub-Shell von der aus Du Programme
starten und danach zu Emacs zurückkehren kannst; Emacs wird in diesem
Fall nicht wirklich verlassen.  Der Shell-Befehl `exit' ist in diesem
Fall der üblichste um zu Emacs zurückzukehren.

Es gibt viele C-x-Befehle.  Hier ist eine Liste der bereits erlernten:

	C-x C-f		Finde Datei.
	C-x C-s		Sichere Datei.
	C-x C-b		Liste alle Buffer.
	C-x C-c		Beende XEmacs.
	C-x 0		Beende das aktuelle Fenster.
	C-x u		Rückgängig machen (Undo, TTY Version).

Namenserweiterte Befehle (eXtended commands) sind solche, die weniger
häufig oder nur in einem bestimmten Modus verwendet werden.  Ein
Beispiel ist der Befehl replace-string, der einen Text durch einen
anderen ersetzt.  Wenn Du M-x tippst, zeigt dies XEmacs am unteren
Ende des Rahmens mit M-x an und Du solltest den Namen des Befehls
eintippen; in diesem Fall "replace-string".  Tippe einfach
"repl s<Tab>" und XEmacs wird den Namen vervollständigen. (<Tab> ist
die Tabulator-Taste, üblicherweise oberhalb der CapsLock oder der
Shift-Taste nahe dem linken Rand der Tastatur zu finden.)  Beende den
Befehlsnamen mit <Return>.

Der replace-string Befehl braucht zwei Argumente -- den zu ersetzenden
Text und den Ersatz-Text. Jedes Argument muß mit <Return> beendet
werden.

>> Gehe zur Leerzeile zwei Zeilen unter dieser.
   Dann tippe M-x repl s<Return>veraendert<Return>geaendert<Return>.

   Beachte wie diese Zeile sich veraendert hat: Du hast das Wort
   v-e-r-a-e-n-d-e-r-t mit "geaendert" ersetzt wo immer es nach der
   anfänglichen Textzeiger-Position auftrat.


* AUTOMATISCHE SICHERUNG
------------------------

Wenn Du Änderungen in einer Datei vornimmst, diese aber noch nicht
gesichert hast, so können diese bei einem Computerabsturz verloren
gehen.  Um Dich davor zu schützen, schreibt XEmacs regelmäßig eine
Autosave-Datei für jede Datei, die Du bearbeitest.  Autosave-Dateien
beginnen und enden mit "#"; wenn Deine Datei z.B. "hello.c" heißt, so
heißt ihre auto-save Datei für gewöhnlich "#hello.c#".  Sicherst Du
die Datei, so löscht XEmacs die entsprechende auto-save Datei.

Nach einem Computerabsturz kannst Du die automatisch
gesicherten Änderungen nach dem normalen Finden der Datei (Deiner
Datei, nicht der Autosave-Datei) durch Eintippen von M-x
recover-file<Return> zurückholen.  Wenn Du nach der Bestätigung
gefragt wirst, tippst Du yes<Return> um die Änderungen in der
Autosave-Datei wiederherzustellen.


* ECHO BEREICH
--------------

Wenn XEmacs bemerkt, daß Du zeichenerweiterte Befehle langsam tippst,
werden Dir diese am Fuß des Rahmens in der s.g. "echo area" angezeigt.
Die echo area nimmt die unterste Zeile im Rahmen ein.


* MODUSZEILE
------------

Die Zeile über der echo area wird "modeline" genannt.  Die Moduszeile
zeigt etwa folgendes:

--**-XEmacs: TUTORIAL.de       (Fundamental)--L791--67%----------------

Diese Zeile gibt nützliche Information über den Zustand von XEmacs und
dem Text, den Du bearbeitest.

Du kennst bereits die Bedeutung des Dateinamens -- es ist die Datei,
die Du gefunden hast.  -NN%-- zeigt Deine Position im Text; dies
bedeutet daß NN Prozent des Texts oberhalb des Fensters liegen.  Bist
Du am Beginn, so erscheint --Top-- anstelle von --00%--.  Bist Du am
Ende des Texts, so erscheint --Bot--.  Ist der gesamte Text sichtbar,
so erscheint --All--.

Das L, gefolgt von Ziffern, zeigen die Position auf andere Weise an:
Sie zeigen die aktuelle Zeilennummer des Textzeigers.  Die Sterne nahe
dem Beginn der Moduszeile bedeuten, daß der Text verändert wurde.
Unmittelbar nach dem Besuchen oder Sichern einer Datei, zeigt dieser
Bereich keine Sterne, sondern Bindestriche.

Der Teil der Moduszeile innerhalb der Klammern gibt Auskunft über die
Bearbeitungs-Modi, die Du derzeit verwendest.  Der Ausgangsmodus ist
Fundamental --  der, den Du jetzt gerade benutzt. Er ist ein Beispiel
für einen Hauptmodus ("major mode").

XEmacs besitzt viele verschiedene Hauptmodi.  Einige von ihnen sind
zum Bearbeiten von verschiedenen Computersprachen und/oder
Textformaten, wie z.B. Lisp-Modus, Text-Modus, etc., gedacht.  Es ist
immer nur ein Hauptmodus aktiv und sein Name kann dort gefunden
werden, wo jetzt "Fundamental" steht.

Jeder Hauptmodus ändert das Verhalten einiger Befehle. So gibt es
z.B. Befehle zum Erstellen von Kommentaren in Programmen. Da diese
in jeder Programmiersprache unterschiedlich aussehen, muß jeder
Hauptmodus diese Kommentare entsprechend vorbereiten.  Jeder
Hauptmodus trägt den Namen eines entsprechenden Erweiterungsbefehls, so
kann man ihn wählen.  So ist z.B. M-x fundamental-mode der Befehl, um
in den Fundamental-Modus zu schalten.

Wenn Du deutschen Text bearbeitest, wie in diesem Fall, solltest Du
wahrscheinlich den Text-Modus verwenden.

>> Tippe M-x text-mode<Return>.

Keine Sorge, keiner der bis jetzt erlernten Befehle ändert XEmacs
grundlegend.  Du kannst aber beobachten, daß C-<Right> und C-<Left>
Gänsefüßchen jetzt als Teil von Worten betrachten.  Zuvor, im
Fundamental-Modus, haben C-<Right> und C-<Left> diese als
Wort-Separatoren betrachtet.

Hauptmodi machen im Allgemeinen kleine Änderungen wie diese: die
meisten Befehle erfüllen den selben Zweck, aber sie funktionieren
etwas anders.

Um Dokumentation über den aktuellen Hauptmodus zu bekommen, kannst Du
immer C-h m verwenden.

>> Verwende M-4 C-l um diese Zeile ans obere Ende des Fensters
   zu bringen.
>> Tippe C-h m um den Unterschied zwischen Text- und Fundamental-Modus
   zu sehen.
>> Tippe q um die Dokumentation wieder verschwinden zu lassen.

Hauptmodi heißen so, weil es auch Untermodi gibt. Untermodi sind keine
Alternativen zu Hauptmodi, sondern bewirken kleine Veränderungen
derselben.  Jeder Untermodus kann für sich allein, unabhängig von
allen Haupt- und Untermodi, ein und ausgeschaltet werden.  Du kannst
also jederzeit keinen, einen, oder beliebig viele Untermodi verwenden.

Ein sehr nützlicher Untermodus, speziell für deutschen Text, ist der
Automatische-Zeilenumbruch-Modus (auto fill).  Ist dieser Modus aktiv,
bricht XEmacs überlange Zeilen automatisch zwischen zwei Worten um.

Du kannst den Modus mit M-x auto-fill-mode<Return> einschalten.  Ist
der Modus aktiv, kannst Du ihn mit M-x auto-fill-mode<Return> wieder
ausschalten.  Wir sagen der Befehl "toggelt" den Modus.

>> Tippe jetzt M-x auto-fill-mode<Return>.  Dann füge "asdf "
   wiederholt ein, bis die Zeile, zu lang geworden, umgebrochen
   wird. Du mußt die Leerzeichen einfügen, weil Auto Fill Zeilen nur an
   diesen Zeichen umbricht.

Die Umbruchspalte steht üblicherweise bei 70 Zeichen, aber Du kannst
dies mit dem C-x f Befehl ändern.  Die gewünschte Umbruchspalte wird
als numerisches Argument übergeben.

>> Tippe C-x f mit einem Argument von 20.  (M-20 C-x f).
   Danach tippe etwas Text, um zu sehen wie XEmacs die Zeilen jetzt bis
   Spalte 20 füllt.  Dann setze den Zeilenumbruch zurück auf 70.

Machst Du Änderungen mitten im Absatz, so wird der automatische Umbruch
diesen nicht für Dich auffüllen.  Um den Absatz aufzufüllen, tippe M-q
(META-q) während der Textzeiger in diesem Absatz steht.

>> Bewege den Textzeiger in den vorherigen Absatz und tippe M-q.


* SUCHEN
--------

XEmacs kann nach Zeichenketten ("Strings", dies sind Gruppen von
zusammenhängenden Buchstaben oder Worten) entweder vorwärts oder
rückwärts durch den Text suchen.  Suchen nach einem String ist ein
Befehl, der den Textzeiger bewegt; er bewegt den Textzeiger zur
nächsten Stelle an der ein bestimmter String vorkommt.

Der XEmacs Suchbefehl unterscheidet sich von denen der meisten anderen
Editoren, da er "inkrementell" ist. Dies bedeutet, daß das Suchen
während der Eingabe des Such-Strings passiert.

Der Befehl um eine Suche auszulösen ist C-s für vorwärtiges und C-r
für rückwärtiges Suchen. ABER WARTE! Versuche die Befehle noch nicht.

Wenn Du C-s tippt, wirst Du den String "I-search" in der echo area
bemerken.  Dies bedeutet, daß XEmacs im inkrementellen Suchmodus auf
Deine Eingabe wartet.  <Return> bricht die Suche ab.

>> Nun tippe C-s um die Suche einzuleiten. LANGSAM, Buchstabe für
   Buchstabe, tippe das Wort 'Textzeiger', mit Pausen dazwischen,
   damit Du beobachten kannst, was mit dem Textzeiger basiert.
   Du hast jetzt einmal nach "Textzeiger" gesucht.
>> Tippe erneut C-s, um nach dem nächsten Vorkommen von "Textzeiger"
   zu suchen.
>> Nun tippe <Backspace> viermal und schaue wie sich der Textzeiger
   bewegt.
>> Tippe <Return> zum Abbrechen der Suche.

Hast Du gesehen was passiert?  XEmacs, in der inkrementellen Suche,
versucht zu dem String zu springen, den Du bisher getippt hast und
hebt ihn für Dich hervor.  Um zum nächsten Auftreten von "Textzeiger"
zu gelangen, tippst Du einfach wieder C-s.  Gibt es kein weiteres
Vorkommen, so piepst XEmacs und zeigt die Suche als fehlgeschlagen
an. C-g bricht die Suche auch ab.

ACHTUNG: Auf manchen älteren TTY-Verbindungen wird C-s den Bildschirm
anhalten und Du wirst keine weitere Ausgabe von XEmacs sehen.  Dies
bedeutet, daß auf Deinem System eine Betriebssystemeigenschaft
("feature") namens Flußsteuerung ("flow control") das C-s abfängt und
nicht an XEmacs weitergibt.  Tippe C-q, um den Effekt aufzuheben, so
daß der Bildschirm wieder reagiert.  Schau dann unter "Spontaneous
Entry to Incremental Search" im XEmacs Manual nach, um Hilfe im Umgang
mit diesem "Vorzug" ("feature") zu bekommen.

Wenn Du in der Mitte einer inkrementellen Suche <Backspace> tippst,
wirst Du bemerken, wie der letzte Such-Buchstabe entfernt wird und die
Suche an die letzte Stelle der Suche zurück springt.  Nehmen wir
z.B. an, Du hast "T" getippt, um nach dem ersten Auftreten von "T" zu
suchen. Wenn Du jetzt "e" tippst, springt der Textzeiger zum ersten
Auftreten von "Te". Tippe nun <Backspace>. Dies entfernt das "e" von
Such-String und der Textzeiger springt zurück zum ersten Vorkommen von
"T".

Wenn Du mitten in einer Suche ein CONTROL- oder META-Zeichen tippst
(mit wenigen Ausnahmen -- Buchstaben mit Sonderbedeutung bei der
Suche, so wie C-s und C-r), wird die Suche abgebrochen.

C-s startet eine Suche NACH der aktuellen Textzeiger Position.  Willst
Du etwas früher im Text finden, tippe stattdessen C-r.  All das was
wir über C-s gesagt haben gilt auch für C-r, nur daß die Suchrichtung
umgedreht wird.


* MEHRFACHE "FENSTER" (D.H. PANELE)
-----------------------------------

Einer der netten Vorzüge von XEmacs ist es, daß Du den aktuellen
Rahmen (d.h. Window-System Fenster) in mehrere Panele ("panels"),
Fenster in XEmacs-Terminologie, teilen kannst.

>> Bewege den Textzeiger auf diese Zeile und tippe M-0 C-l (das ist
   Null, nicht O und CONTROL-<klein L>, nicht CONTROL-1).

>> Nun tippe C-x 2, was den Rahmen in zwei Fenster teilen wird.
   Beide Fenster zeigen dieses Tutorial. Der Textzeiger bleibt im
   oberen Fenster.

>> Tippe M-<Next> um das untere Fenster zu rollen.
   (C-M-v auf TTYs.  Hast Du keine echte META-Taste, tippe Esc C-v.)

>> Tippe C-<Tab> um den Textzeiger ins untere Fenster zu bewegen.
   (Nimm C-x o -- "o" für "other" -- auf TTYs.)

>> Tippe <Next> und <Prior> im unteren Fenster, um dieses zu rollen.
   Lies diese Anweisungen im oberen Fenster weiter.

>> Tippe C-<Tab> um wieder zurück ins obere Fenster zu gelangen.
   Der Textzeiger im oberen Fenster ist noch immer wo er vorher war.

Du kannst weiterhin mit C-<Tab> zwischen den Fenstern umschalten.
Jedes Fenster hat seine eigene Textzeiger-Position, aber nur ein
Fenster zeigt diese auch an.  Alle üblichen Bearbeitungs-Befehle
beziehen sich auf das Fenster mit dem Textzeiger.  Wir nennen es das
"selektierte Fenster".

Bei mehr als zwei Fenstern kannst Du sie mit C-<Tab> vorwärts und mit
C-Sh-<Tab> (i.e. CONTROL-SHIFT-TAB) in der anderen Richtung
durchlaufen. (Auf TTY gibt es keinen Ersatz für C-Sh-<Tab>.)

Die Befehle M-<Prior> und M-<Next> sind sehr hilfreich wenn Du in
einem Fenster Text bearbeitest und das andere als Referenz verwendest.
Du kannst den Textzeiger immer im oberen Fenster lassen, und das
andere Fenster mit diesen Befehlen hinauf und hinab rollen.

Auf TTYs, verwende C-M-v anstelle von M-<Next>, für M-<Prior> gibt es
keine Entsprechung.  C-M-v ist ein Beispiel für einen
CONTROL-META-Zeichen.  Wenn Du eine echte META-Taste hast, kannst Du
sowohl CONTROL als auch META gedrückt halten, während Du v tippst.  Es
kommt nicht darauf an ob CONTROL oder META zuerst gedrückt wird, weil
beide dazu dienen um den gedrückten Buchstaben zu verändern.  Hast Du
keine echte META-Taste und Du verwendest stattdessen ESC, ist die
Reihenfolge nicht egal: zuerst tippst Du ESC, gefolgt von CONTROL-v,
denn CONTROL-ESC v wird nicht funktionieren.  Dies ist so weil ESC ein
eigenständiges Zeichen ist und keine Modifikations-Taste.

>> Tippe C-x 1 (im oberen Fenster) um das untere Fenster loszuwerden.

(Hättest Du C-x 1 im unteren Fenster getippt, wäre das obere Fenster
verschwunden.  Merke Dir den Befehl mit "Behalte nur ein Fenster --
das aktuelle Fenster.")

Du mußt nicht denselben Buffer in beiden Fenstern anzeigen.  Wenn Du
C-x C-f zum Finden einer Datei in einem Fenster verwendest, verändert
sich das andere Fenster nicht.  Du kannst in jedem Fenster unabhängig
eine Datei finden.

Hier ist eine andere Möglichkeit zwei Fenster zum Anzeigen
verschiedener Dinge zu nutzen:

>> Tippe C-x 4 f gefolgt vom Namen einer Deiner Dateien.
   Beende mit <Return>.  Schau wie die angegebene Datei im unteren
   Fenster erscheint.  Auch der Textzeiger folgt dorthin.

>> Tippe C-<Tab> um ins obere Fenster zurückzukehren und beende das
   untere Fenster mit C-x 1.


* MEHRERE "RAHMEN" (D.S. WINDOW-SYSTEM FENSTER)
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Auf Window Systemen kannst Du mehrere Rahmen oder "frames" oder
Window-System Fenster öffnen.  Sie bestehen unabhängig voneinander, so
wie unabhängige Programme. (Es gibt keine Unterstützung für MS Windows
MDI, or Multiple Document Interface, bei dem mehrere überlappende
Unterfenster innerhalb eines einzelnen Window-System Fensters
existieren.)

Die Befehle für Rahmen sind ähnlich zu denen für Fenster, nur daß sie
mit "C-x 5" beginnen.

>> Tippe C-x 5 2 um einen neuen Rahmen zu öffnen.

>> Bewege die Maus hinein, und klicke. (Auf X Windows ist das Klicken
   eventuell nicht notwendig; dies hängt vom "window manager" ab.)

>> Rolle auf und ab.  Beachte, daß wie auch für XEmacs Fenster, zwei
   Rahmen denselben Buffer an verschiedenen Positionen zeigen können.

>> Tippe C-x 2.  Beachte, daß jeder Rahmen Fenster unabhängig von
   jedem anderen Rahmen besitzen kann.

>> Tippe C-x 5 o (oder Alt-Tab unter MS Windows) um zum ersten Rahmen
   zurückzukehren.

>> Tippe C-x 5 0 um den alten Rahmen zu beenden.

>> Beachte daß wir noch da sind!  XEmacs ist nicht beendet bis der
   letzte Rahmen beendet ist, unabhängig von der Reihenfolge in
   welcher sie geöffnet wurden.

>> Tippe C-x 1 um zu einem einzigen Fenster zurückzukehren.

Du kannst auch eine Datei mit C-x 5 f in einem neuen Rahmen öffnen,
genau so wie C-x 4 eine Datei in einem neuen Fenster innerhalb des
selben Rahmens öffnet.


* REKURSIVE BEARBEITUNGSEBENEN
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Manchmal wirst Du in sogenannte rekursive Bearbeitungsebenen
gelangen.  Dies wird durch eckige Klammern in der Moduszeile angezeigt,
welche den Namen des Hauptmodus umgeben.  Du könntest
z.B. [(Fundamental)] anstelle von (Fundamental) sehen.

Um aus der rekursiven Bearbeitungsebene zu gelangen, tippst Du bereits
erwähnten allgemeinen Ausstiegs- oder "get out"-Befehl ESC ESC.
(Merke: dies ist ESC ESC ESC auf TTYs.)  Du kannst ihn auch verwenden,
um unnötige Fenster oder Selektionen loszuwerden und um aus dem
Minibuffer zu gelangen.

>> Tippe M-x um in den Minibuffer zu gelangen; dann ESC ESC um
   auszusteigen.

Du kannst nicht mit C-g aus einer rekursiven Bearbeitungs-Ebene
gelangen.  Dies deshalb, weil C-g zum Beenden von Befehlen und
Argumenten INNERHALB von rekursiven Bearbeitungs-Ebenen dient.


* WEITERFÜHRENDE HILFE
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In diesen einführenden Übungen haben wir versucht, gerade genug
Information zu liefern, damit Du beginnen kannst mit XEmacs zu
arbeiten.  XEmacs ist so umfangreich, daß es unmöglich wäre, alles hier
zu erklären.  Allerdings solltest Du versuchen, mehr über XEmacs zu
lernen, da er so viele nützliche Vorzüge besitzt.  XEmacs bietet
Befehle zum Lesen der XEmacs-Befehlsdokumentation.  Diese Hilfe- oder
"help" Befehle beginnen alle mit dem Buchstaben CONTROL-h, den wir
auch das "Hilfe-Zeichen" nennen.

Um die Hilfeeinrichtungen zu verwenden, tippe C-h, gefolgt von einem
Buchstaben der angibt, welche Art von Hilfe Du willst.  Wenn Du Dich
WIRKLICH "verirrst", tippe C-h ? ? und XEmacs wird Dir mitteilen,
welche Art von Hilfe zur Verfügung steht.  Hast Du C-h getippt, willst
aber keine Hilfe mehr, dann tippe einfach C-g zum Abbrechen des
Befehls.

(Achtung für TTY Benutzer: Einige Administratoren verändern die
Bedeutung von C-h.  Sie sollten dies wirklich nicht generell für alle
Anwender tun, beschwere Dich also bei Deinem System Administrator.  In
der Zwischenzeit, wenn C-h keine Mitteilung bezüglich Hilfe am Fuß des
Rahmens anzeigt, versuche stattdessen die F1 Taste oder M-? zu
tippen.)

Die einfachste Hilfe-Einrichtung ist C-h c.  Tippe C-h, den Buchstaben
c und einen Befehls-Buchstaben oder eine Sequenz davon und XEmacs gibt
Dir eine ganz kurze Beschreibung des Befehls.

>> Tippe C-h c <Up>.
   Die Mitteilung sollte etwa wie folgt aussehen

	up runs the command previous-line

Dies teilt Dir den "Namen der Funktion" mit. Funktions-Namen werden
hauptsächlich zum Spezialisieren und Erweitern von XEmacs verwendet.
Aber da die Funktions-Namen etwas darüber aussagen was der Befehl tut,
können Sie auch als sehr kurze Dokumentation dienen -- genug um Dich
an Befehle zu erinnern die Du bereits gelernt hast.

Zeichenerweiterte Befehle so wie C-x C-s und <ESC>v sind nach C-h c
auch erlaubt.

Um mehr Hilfe zu einem Befehl zu bekommen verwende C-h k anstelle von
C-h c.

>> Tippe C-h k <Up>.

Dies zeigt sowohl die Dokumentation der Funktion, als auch ihren
Namen, in einem eigenen XEmacs-Fenster.  Wenn Du mit dem Lesen fertig
bist, tippe q um den Hilfetext loszuwerden.

Hier sind einige andere nützliche C-h Möglichkeiten:

   C-h f	Beschreibe eine Funktion.  Du tippst den Namen der
                Funktion

>> Versuche C-h f previous-line<Return>.
   Dies gibt Dir all die Information die XEmacs zu der Funktion hat,
   welche den <Up> Befehl implementiert.

Ein verwandter Befehl, C-h v, zeigt die Dokumentation von Variablen
deren Wert Du zur Personalisierung von XEmacs anpassen kannst.  Du
mußt den Namen der Variablen eintippen, wenn XEmacs danach fragt.

   C-h a        Hyper-Apropos.  Tippe ein Schlüsselwort und XEmacs listet
                alle Funktionen und Variablen die es enthalten.  Für
                Befehle die mit META-x aufgerufen werden können wird
                links ein Stern angezeigt.

>> Tippe C-h a newline<Return>.

Dies zeigt eine Liste aller Funktionen und Variablen die "newline" in
ihrem Namen haben.  Drücke <Return> oder klicke die mittlere Maustaste
um mehr über eine Funktion oder Variable zu erfahren.  Tippe q um
Hyper-Apropos zu verlassen.


   C-h i	On-line Dokumentation lesen (auch Info genannt).
                Dieser Befehl bringt Dich in einen speziellen *info*
                Buffer, wo Du On-line Dokumentation für die auf Deinem
                System verfügbaren XEmacs Pakete lesen kannst.  Tippe
                m xemacs <Return> um die XEmacs Dokumentation zu
                lesen.  Hast Du nie zuvor "Info" benutzt, so tippe ?
                und XEmacs wird Dir eine Einführung über die
                Möglichkeiten von Info geben.  Bist Du mit diesem
                Tutorial fertig, solltest Du auf Info als
                weiterführende Dokumentation zurückgreifen.


* ZUM SCHLUß
------------

Merke: Um XEmacs endgültig zu beenden verwende den Menü-Eintrag
"File->Exit XEmacs", oder tippe C-x C-c.  Um auf TTYs vorübergehend
in eine Shell auszusteigen, so daß Du später zurückkehren kannst,
verwende C-z.

Dieses Tutorial sollte für Anfänger verständlich sein, hast Du etwas
Unklares gefunden, schiebe die Schuld nicht auf Dich -- beschwere Dich!


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Copyright (c) 2001 Ben Wing.
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This tutorial is synched with FSF 21.0.106.

Dieses Tutorial stammt, über eine lange Linie von Emacs Tutorials, von
dem von Stuart Cracraft für den ursprünglichen Emacs geschriebenen ab.
Ben Wing hat das Tutorial für X Windows erweitert.  Martin Buchholz
und Hrvoje Niksic haben weitere Korrekturen für XEmacs beigetragen.
Ben Wing hat es später mit FSF 21.0.105 abgestimmt und viele Sektionen
an die heutigen XEmacs-Normen angepasst.  Die deutsche Version wurde
von Adrian Aichner erstellt und laufend gepflegt.

Diese Version des Tutorials ist, wie XEmacs selbst, urheberrechtlich
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